Zwei, die den schrecklichen Halt des Todeszuges in Poing überlebten

Im Juli 2011 besuchte der in New York lebende Jude Leslie Schwartz anlässlich eines längeren Deutschlandaufenthalts Poing. Er besichtigte das neue Mahnmal und besuchte das Bauernhaus, in dem er mit einem Butterbrot und einem Glas Milch verpflegt wurde. Bei der sich anschließenden Flucht wurde er angeschossen und schwer verletzt.

Unter dem Titel „Durch die Hölle von Auschwitz und Dachau. Ein Junge kämpft um sein Überleben.“ erschien ein Taschenbuch, in dem Leslie Schwartz nicht nur beschreibt, wie er als junger Bursche Auschwitz, Dachau und das Außenlager Mettenheim bei Mühldorf überlebte, sondern auch, wie er beim Aufenthalt des Todeszuges in Poing Hilfe erfuhr und trotz Schussverletzung schließlich doch überlebte.

Das Vorwort zu diesem erschütternden Erlebnisbericht schrieb Max Mannheimer, ein weiterer Überlebender des Todeszuges. Auch Max Mannheimer, der in Haar bei München lebte und als Gast bei der Einweihung des Mahnmals im April anwesend war, hat seine unglaublichen Leiden in den Konzentrationslagern Theresienstadt, Auschwitz, Warschau, Dachau und Mettenheim beschrieben. Sie erschienen unter dem Titel „Spätes Tagebuch“ als erweitertes Taschenbuch in einer Neuauflage im Oktober 2010. Auch Mannheimer schildert, wie er Ende April 1945 den Aufenthalt des Zuges in Poing erlebte.

Beide Werke können in der Gemeindebücherei ausgeliehen werden. Sie sind auch im Buchhandel zu beziehen.

Leslie Schwartz, Durch die Hölle von Auschwitz und Dachau
(Münster 2010) LIT Verlag, ISBN 978-3-643-10821-0 (16,90 €)  

Max Mannheimer, Spätes Tagebuch (München 2010)
Piper Verlag, ISBN 978-3-492-26386-3 (8,95 €) 

Stephen Nasser, Sherry Rosenthal, Die Stimme meines Bruders,
2011 Verlag: Edition Innsalz, ISBN: 978-3-902616-41-8