Dank Wärmenetz und Geothermie ist Poing bei der Wärmewende bereits heute vorne mit dabei. Doch wie kann die Gemeinde die Wärmeversorgung für ihre Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft optimal gestalten? Das klärt die kommunale Wärmeplanung. Erstellt wird sie für die Gemeinde Poing von der Energieagentur Ebersberg-München und dem in Rosenheim ansässigen Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV), die damit ihre Kompetenzen bündeln. Bei einem ersten Treffen erläuterten die Partner dem Klima- und Umweltschutzbeauftragten der Gemeinde Poing, Mike Mäntele, ihre geplanten Untersuchungen für die kommenden Monate.
42,6 Prozent – so hoch war der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung Poings im Jahr 2022. „Das ist ein gutes Ergebnis, in dem aber auch noch viel Potential nach oben steckt“, sagt Marius Waldvogel. Der Mitarbeiter der Energieagentur Ebersberg-München betreut den Themenbereich der kommunalen Wärmeplanung und ist nun unter anderem zuständig für die Erstellung einer solchen für die Gemeinde Poing. „Zweck der Wärmeplanung ist es, einen strategischen Fahrplan für die weitere Wärmewende zu erarbeiten und damit Klarheit über Perspektiven in allen Ortsbereichen zu schaffen“, sagt er.
Etwa ein Jahr dauert die Erstellung einer solchen Wärmeplanung. Dann soll für jeden Ortsteil nachvollziehbar sein, welche Wärmeversorgungsstrategie verfolgt wird, ob und wann ein Wärmenetz Sinn ergibt oder ob die Wärmeversorgung dezentral bleibt, also weiterhin Heizungen in den einzelnen Häusern selbst betrieben werden müssen. „Ein flächendeckendes Wärmenetz ist dabei allerdings nicht zu erwarten. Auch in Zukunft wird es Bereiche in Poing geben, die nicht durch ein Wärmenetz erschlossen werden“, sagt Lea Schmidtke, die die kommunale Wärmeplanung beim INEV betreut.
So liegen die Qualität und die Bedeutung der kommunalen Wärmeplanung vor allem darin, dass sie ein Steuerungsinstrument für die Zukunft ist. „Der Abschlussbericht gibt uns einen Maßnahmenkatalog an die Hand, der konkret auf unsere Gemeinde zugeschnitten ist. Dadurch ebnen wir den Weg für die weitere Wärmewende und den Ausbau der Wärmenetze“, sagt Erster Bürgermeister Thomas Stark.
Das entbindet die Bürgerinnen und Bürger nicht von der Notwendigkeit, sich auch später um die eigene Wärmeversorgung kümmern zu müssen – und auch die Planung der Haussanierung kann die kommunale Wärmeplanung den Hauseigentümerinnen und -eigentümern nicht abnehmen, wie Lea Schmidtke vom INEV betont: „Die kommunale Wärmeplanung zeigt Möglichkeiten der Wärmewende auf. Umgesetzt werden muss sie am Ende gemeinsam von der Gemeinde und ihren Bürgerinnen und Bürgern.“
Um die kommunale Wärmeplanung möglichst gut an die lokalen Möglichkeiten und Bedürfnisse der Gemeinde Poing und ihrer Bürgerinnen und Bürger anpassen zu können, freut sich die Gemeinde über Rückmeldungen von Unternehmen, Landwirten oder größeren Betrieben, die über Wärmepotentiale verfügen und sich vorstellen können, dieses mit dem umliegenden Quartier zu teilen. Auch dürfen sich jederzeit Privatpersonen, die bereits heute eine vorbildhafte Umsetzung der Wärmewende in ihrem eigenen Haus auf den Weg gebracht haben und ihre Erfahrungen gerne teilen oder sich zu einer Sanierung ihres Hauses beraten lassen möchten, können Sie sich an Marius Waldvogel wenden. E-Mail schicken.
Über den Fortschritt der Kommunalen Wärmeplanung wird an dieser Stelle informiert.